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Rückblick auf ZUKUNFT GESTALTEN – Nachhaltigkeit, Design, Holz und Inspiration standen im Mittelpunkt

News | SWISS KRONO Deutschland

Mit der Veranstaltung ZUKUNFT GESTALTEN nahm sich SWISS KRONO der ganz großen Themen an: Klimawandel, Nachhaltigkeit und Perspektiven für die Zukunft. Das betrifft jeden von uns und als Holzwerkstoffhersteller zogen wir natürlich den Bogen zu unserer Produktion und unseren Produkten. Um uns über den Status Quo und die Aufgaben, die vor uns liegen, auszutauschen, hatten wir Architekten und Planer, Verarbeiter, Fachhändler und Interessenvertreter am 5.9. in die Design Station in Wittstock und am 12.9. ins IDF34 in Löhne eingeladen. Wer nicht live vor Ort war, konnte einen Livestream auf YouTube aus der Design Station verfolgen. 

Den Auftakt machte Prof. Dr. Dirk Notz, seines Zeichens Klimaforscher und Co-Autor des IPCC. Folgte man seinem Vortrag konnte einem angst und bange werden. Doch Prof. Notz fing dieses Unwohlsein gut auf und lenkte es in eine konstruktive Herangehensweise um. Alles, was man über den Klimawandel wissen muss, fasste er folgendermaßen zusammen: Er ist real. Wir sind die Ursache. Er ist gefährlich. Experten sind sich einig. Es gibt (noch) Hoffnung. „Das naturwissenschaftliche Wissen um den Klimawandel können wir gesellschaftlich nicht wirklich verhandeln. Aber unser gesellschaftliches Handeln ist verhandelbar und hier ist jeder Einzelne gefragt“, so Prof. Notz. Letztendlich läuft es darauf hinaus, dass wir den Netto CO2-Ausstoß weltweit auf null reduzieren müssen, um die Erwärmung aufzuhalten. Prof. Notz weist daraufhin, dass insgesamt 40 % der weltweiten CO2-Emissionen aus dem Gebäude- und 

Bausektor stammen. Rund 8 % der globalen CO2-Emissionen verursacht die Zementherstellung. „Die Baubranche hat also einen riesigen Hebel, Dinge zum Positiven zu wenden“, so Notz. 

Nach diesem globalen Bild folgte mit dem Experten für Bau-Ökologie Ahmed Al Samarraie jemand, der den Blick sehr konkret auf Holzwerkstoffe und deren Emissionen lenkte. Er ist Leiter des Hauptstadtbüros des Deutschen Holzfertigbau-Verbandes und setzt sich dafür ein, Hemmnisse und Hürden für den Holzbau abzubauen. Sein Fokus zielte auf die Qualität von Innenraumluft mit Blick auf die VOCs (volatile organic compounds, flüchtige organische Verbindungen). Er zeigte eindrucksvoll, wie viele Faktoren für die Qualität der Innenraumluft verantwortlich sind und stellte die zentralen Ergebnisse der aktuellen Studien HoInRaLU und GesundHolz vor: Natürliche VOC zeigen ein deutliches Abklingverhalten und es besteht kein primäres gentoxisches Potenzial. Mit einem Blick auf Verordnungen verdeutlichte Al Samarraie den Handlungsbedarf bei den Regulatorien, um das Bauen mit Holz weiter zu stärken. So ist die TVOC als Summenwert beispielsweise völlig untauglich als Zielwert in Werkverträgen. Auch das Richtwertsystem und die Anforderungen der MVvTB bedürfen einer Korrektur. 

Nach der Mittagspause gab Prof. Dr. Joachim Hasch, Leiter des Innovationszentrums Forschung, Entwicklung und Technologie der SWISS KRONO Group, einen Einblick, wie Nachhaltigkeit innerhalb der Unternehmensgruppe betrachtet, gelebt und umgesetzt wird. Für SWISS KRONO liegt die Verantwortung darin, eine breite Palette an Holzwerkstoffen anzubieten, die das Bauen mit Holz unterstützen. Ein zentraler Punkt dabei ist, dass das verwendete Holz aus nachhaltiger Bewirtschaftung stammt. Zudem versucht SWISS KRONO unentwegt, die eigene CO2-Emission zu senken. Nur 5 % davon erzeugen wir selbst im Unternehmen. 17 % nimmt die eingekaufte Energie ein. Den Löwenanteil von 78 % machen Vorprodukte – in erster Linie Klebstoffe – aus. In allen Bereichen verbessern wir uns stetig: durch bessere Unternehmensgebäude, durch effizientere Energieanlagen oder den Umstieg auf nachhaltige Energieträger und durch Druck auf Zulieferer-Unternehmen, auch ihren Beitrag zu leisten. Zusätzlich sind wir selber aktiv in der Bindemittel-Entwicklung und verfolgen mehrere Ansätze sehr erfolgreich, zum Beispiel mit Lignin oder mit Stärke. „Aber dies wird sich auch in den Kosten niederschlagen – und das müssen wir alle akzeptieren“, sagt Prof. Hasch. „Umsonst wird man die Transformation nicht schaffen.“ Als zwei Beispiele der eigenen Entwicklung führte Prof. Hasch die BE.YOND Spanplatte mit 98 % biologischen Inhaltstoffen und den Designfußboden COREPEL mit 30 % geringeren CO2-Emissionen an. 

Sabrina Wieland, Head of Design bei Schattdecor, lenkte anschließend den Blick darauf, wie das Thema Nachhaltigkeit nicht nur unsere Wirtschaft, sondern auch unsere Kultur, unseren Lebensstil, unseren Konsum und damit auch die Gestaltung von Innenräumen beeinflusst. Sie warf Schlaglichter auf die Modebranche, auf die Mobilität und zog dann den Bogen über die Stadtplanung und die Architektur bis hin zum Möbeldesign und zur Gestaltung von Innenräumen. Dabei geht es um hochwertige Qualität und zeitloses Design, um möglichst langlebige Produkte anzubieten. Material, Verarbeitung und Design greifen dabei eng ineinander. Schattdecor zielt bei seinen Produkten genau darauf ab: ein klares, reduziertes 

Design, hohe Qualität und ressourcenschonendes Material soll dem Umweltbewusstsein Rechnung tragen. Den Abschluss bildete SWISS KRONO-Anwendungstechniker Harald Sauter, der OSB-Produkte für besondere Herausforderungen vorstellte. Nach einem kurzen Ausflug in die Produktion von OSB-Platten griff er beispielhaft einige Produkte heraus, um deren Leistungsfähigkeit zu demonstrieren: Die emissionsreduzierte OSB/3 sensitiv aus Pappelholz, die schwer entflammbare OSB/3 stop fire und das flexible Holzbausystem aus MAGNUMBOARD® OSB. Wer wollte, bekam in Wittstock nach den Vorträgen in der Design Station noch eine Werksführung. Hier wurde genau erläutert, welche einzelnen Schritte bis zum fertigen Produkt notwendig sind.

Wer sich die Vorträge in voller Länge anschauen möchte, für den haben wir Mitschnitte aller Vorträge und Podiumsdiskussionen auf unserem YouTube-Kanal veröffentlicht. 

Vielen Dank an alle, die diese beiden Veranstaltungen zu einem Erfolg gemacht haben. Unser besonderer Dank gilt den Referenten, die mit ihrer Expertise alle Anwesenden in ihren Bann gezogen haben. Die Podiumsdiskussionen mit den Referenten waren ein wertvoller Austausch. Hier wurden die einzelnen Themen hervorragend miteinander verbunden und neue Perspektiven eröffnet. Großen Dank natürlich auch an alle Teilnehmenden vor Ort und im Livestream. Sie haben zu einer lebendigen Veranstaltung in angenehmer Atmosphä re beigetragen. Über die zahlreichen positiven Rückmeldungen zu den Vorträgen, zu den Locations und zur Organisation haben wir uns sehr gefreut.