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Emissionsklasse E1 bei OSB – was bedeutet das eigentlich?

Was explizit die Emissionsklasse E1 bei OSB bedeutet und warum Holzwerkstoffe klassifiziert werden erfahren Sie in diesem Beitrag.

Emissionen – sprich Ausdünstungen von Holzwerkstoffen – sind ein heikles, aber immer wieder aufkommendes Thema. Holzwerkstoffe geraten häufig in Verruf aufgrund ihrer zum Teil natürlichen, aber auch produktionsbedingten und von der Industrie zugesetzten Inhaltsstoffe. Doch es gibt qualitativ signifikante Unterschiede! Wichtig ist die Differenzierung zwischen hochwertigen, umweltfreundlichen, gesundheitsunbedenklich produzierten Holzwerkstoffen und qualitativ minderwertigen Produkten, bei denen zugesetzte Inhaltsstoffe sowie möglicherweise die Verwendung von belastetem Altholz, gesundheitsschädigend sein können.

Speziell das Abgabevermögen von Formaldehyd aus Holzwerkstoffen steht nach wie vor im Fokus, obwohl sich daraus heutzutage unter normalen Bedingungen kaum gesundheitliche Risiken ergeben. Bedenklich sind oftmals die produktionsbedingt eingesetzten Bindemittel. Diese Bindemittel können u. a. gesundheitsschädigendes Formaldehyd enthalten. Formaldehyd ist ein giftiges, farbloses, brennbares Gas mit einem stechend-säuerlichen Geruch, das unter anderem zu den flüchtigen organischen Verbindungen – kurz VOCs – zählt. Formaldehyd in hohen Konzentrationen gilt offiziell als krebserregend und kann Hautausschlag, Allergien sowie Atemwegserkrankungen herbeiführen.

Deshalb ist es wichtig zu differenzieren und auf zertifizierte Qualitätsware zu achten – denn Holzwerkstoff ist nicht gleich Holzwerkstoff! Ob Brettsperrholz, Spanplatten, OSB oder Holzfaserplatten, die unter dem Sammelbegriff Holzwerkstoffe zusammengefasst sind, haben in Abhängigkeit von den Herstellern zugesetzte Bindemitteln und in Hinsicht auf den gesundheitlichen Aspekt unterschiedliche Relevanzen. Darüber geben u. a. die Emissionsklassen Aufschluss.

Emissionsklassen: Mehr Transparenz zum Wohle der Gesundheit

Rückblickend stellte früher die Formaldehyd-Abgabe aus Holzwerkstoffen die größte Formaldehyd-Quelle in Innenräumen dar. Ende der 70er Jahre wurde vom Bundesgesundheitsamt eine Empfehlung ausgesprochen, dass in Aufenthaltsräumen der Formaldehyd-Abgabewert von 0,10 ppm nicht überschritten werden darf. 1980 klassifizierten die ETB-Richtlinien (Einheitlich Technische Baubestimmungen) dann die Formaldehydabgabe von Holzwerkstoffen in die Emissionsklassen E1, E2, E3, um das gesundheitliche Gefahrenpotential zu minimieren und Verbraucher zu schützen.

Wie hoch die tatsächliche Formaldehydabgabe der einzelnen Holzwerkstoffplatten ist, wird u.a. nach EN 717-1 ermittelt. Nach dieser Norm wird 1 m² Holzwerkstoff in eine 1 m³ große Prüfkammer gelegt und gemessen wie viel Formaldehyd sich danach in der Raumluft befindet. Dabei dürfen nach Anforderung max. 0,10 ppm und von diversen Verbänden nicht mehr als 0,03 ppm nachgewiesen werden. SWISS KRONO Produkte liegen mit einem Wert von unter 0,01 ppm weit unter den geforderten Werten und enthalten nur das im natürlichen Holz gebundene Formaldehyd. Genau genommen erreicht SWISS KRONO OSB gerade mal einen Wert von 0,005 ppm, da die Prüfkammer schon vor Messung des Holzwerkstoffes eine Konzentration von 0,005 ppm aufweist.

E1:

Die Bezeichnung E1 sagt aus, dass dieser als solcher ausgezeichnete Holzwerkstoff, nicht mehr als 0,10 ppm Formaldehyd in die Raumluft abgibt. Diese Klassifikation zeichnet einen weitestgehend unbedenklichen Holzwerkstoff aus und darf für den Innenausbau bzw. Möbelbau verwendet werden. Alle Holzwerkstoffe von SWISS KRONO tragen diese E1 Klassifizierung. Um den Mehrwert der formaldehydfreien Verleimung und die damit verbundenen wesentlich geringeren Emissionswerte zu deklarieren, wird zusätzlich F0-verleimt angegeben, was an späterer Stelle in diesem Beitrag erklärt wird.


E2:

Der Holzwerkstoff mit der Klasse E2 lässt unter festgelegten Bedingungen nicht mehr als 1,00 ppm Formaldehyd in der Raumluft entstehen. Er ist in Deutschland aber nicht zulässig und darf nicht vermarktet werden.


E3:

Für diese Klassifikation, welche die schlechteste ist, dürfen die Holzwerkstoffe nicht mehr als 1,40 ppm Formaldehyd ausdünsten und sind demnach, wie schon die Klasse E2 in Deutschland, nicht zugelassen.


F0:

Ist kein genormter Begriff, sondern von SWISS KRONO kreiert. Die Bezeichnung F0 sagt aus, dass das eingesetzte Bindemittel kein Formaldehyd (F0) enthält. SWISS KRONO OSB wird neben der Klassifikation E1 mit dem Zusatz „F0-verleimt“ deklariert, um sich damit noch einmal deutlich mehr von dem bereits hohen geforderten E1-Grenzwert abzuheben.

Es gibt sogar Hersteller, die mit sogenannten „E0“ Holzwerkstoffen werben. Diese Bezeichnung suggeriert, dass diese völlig frei von Formaldehyd seien, ist für den Verbraucher aber irreführend, da Holz von Natur aus Formaldehyd emittiert und der Begriff E0 normativ als solcher nicht existiert. Das bedeutet, selbst eine formaldehydfrei verleimte Holzwerkstoffplatte emittiert eine marginale Menge Formaldehyd.

Für den Innenausbau in Deutschland dürfen seit 1980 grundsätzlich nur noch Holzwerkstoffe der Emissionsklassen E1 verwendet werden. Hiermit soll gewährleistet werden, dass ein Grenzwert von 124 µg/m³ (0,10 ppm) für Innenräume eingehalten wird. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt sogar eine Unterschreitung eines Vorsorgewertes von 60 µg/m³. Dies entspricht in etwa der durchschnittlichen Raumluftbelastung in deutschen Innenräumen.

SWISS KRONO OSB-Platten unterschreiten mit einem Emissionswert von 0,01 ppm den zulässigen Grenzwert der E1-Richtlinie von 0,10 ppm bei weitem. Die Anforderungen verschiedener Holzbauverbände (DHV, GHAD, RAL...), die einen maximalen Emissionswert von 0,03 ppm fordern, werden damit ebenfalls unterschritten.

Lässt aufatmen: Natürlich emissionsarm – Holzwerkstoffe von SWISS KRONO

Alle Holzwerkstoffe von SWISS KRONO sind nachhaltig produziert und besonders emissionsarm. Die Produktion von SWISS KRONO OSB ist eine Synthese aus dem natürlichen Rohstoff Holz und innovativer Technik. Auf einer der weltweit modernsten Anlagen zur kontinuierlichen Herstellung von OSB fertigt SWISS KRONO die vielseitig einsetzbaren OSB-Platten. Dafür wird ausschließlich frisches Holz verwendet, das bei Durchforstungsarbeiten aus nachhaltig bewirtschafteten, deutschen Wäldern anfällt.

Um gesundheitlich unbedenkliche und gleichzeitig umweltfreundliche Holzwerkstoffe herzustellen verzichtet SWISS KRONO seit Jahrzehnten gänzlich auf die Zugabe von formaldehydhaltigen Bindemitteln. SWISS KRONO setzt bei der OSB-Produktion nur einen ganz geringen Anteil Bindemittel zu, welcher zu 100 Prozent aus formaldehydfreien Leimharzen besteht, ein sogenannter PMDI-Leim. Die Verwendung von formaldehydfreien Bindemitteln garantiert, dass die Holzwerkstoffe von SWISS KRONO nur das im Holz natürlich gebundene Formaldehyd enthalten. Mit einem Emissionswert von 0,01 ppm unterschreiten alle SWISS KRONO OSB-Produkte den zulässigen Grenzwert der E1-Richtlinie von 0,10 ppm bei weitem.

Durch die führende Rolle in der Holzwerkstoffindustrie fühlt sich SWISS KRONO dem Umweltschutz gegenüber besonders verantwortlich und verpflichtet sich, Umweltbelastungen zu vermeiden und die Umweltverträglichkeit der Produktion stetig zu verbessern. SWISS KRONO ist bedacht auf einen möglichst geringen Rohstoff-, Wasser- und Energieverbrauch, nutzt Abwasser-, Energie- und Wärmekreisläufe und verwertet Produktionsabfälle, um den Bedarf an fossilen Brennstoffen auf ein Minimum zu reduzieren. Darüber hinaus legt SWISS KRONO ihr Engagement in puncto Umweltschutz offen und weist dieses mit weltweit gültigen Standards nach. Mit der EPD kommuniziert SWISS KRONO offen und transparent die Ökobilanzen ihrer Holzwerkstoff-Produkte.

Denn nur eine uneingeschränkte Produkt-Transparenz über Produktlebenszyklen und Ökobilanzen ist aussagekräftig und schafft Verbrauchern eine objektive Vergleichsmöglichkeit. 

Die wichtigsten Fakten zur EPD

Für die Verleimung der Späne für SWISS KRONO OSB werden ausschließlich PMDI-Leime verwendet. PMDI – Polymeres Diphenylmethandiisocyanat, ist frei von Formaldehyd und besitzt eine höhere Feuchtebeständigkeit. Aufgrund seiner positiven Eigenschaften bindet er bereits in geringen Mengen, ist allerdings teurer und aufwändiger in der Produktion, weshalb viele Hersteller auf andere Leime wie MUPF – Melamin-Harnstoff-Phenol-Formaldehyd oder MUF zurückgreifen. Obwohl oft angenommen wird, dass der Bindemittelanteil in OSB 10 bis 15 Prozent beträgt, gibt SWISS KRONO tatsächlich gerade mal 2,5 bis maximal 4 Prozent Leim hinzu. Der verwendete Leim ist im abgebundenen Zustand absolut emissionsfrei und sogar lebensmittelecht.